Überlaufene Pisten und Loipen verlocken immer mehr Wintersportler zu Tiefschnee- und Tourenfahrten abseits des Trubels durch unberührte Natur. Dabei werden bei sorglosen Abfahrten durch Jungkulturen Bäume stark verletzt und speziell in Schutzgebieten trittempfindliche Pflanzen geschädigt. Fahrten durch die letzten Einstände des Wildes stöbern Tiere auf und vertreiben sie von ihren angestammten Futterplätzen. Aufge- schreckt flüchten sie mit hohem Energieaufwand in die dichten Wälder. Bei hohem Schnee und in steilem Gelände benötigen die Tiere ein Viel- faches des normalen Energieaufwandes. Die Verluste können aber in der kalten Jahreszeit nicht ausreichend ausgeglichen werden, was zu einer Schwächung des Wildes führt. Wiederholt sich die Störung zu oft, sterben die Tiere auf ihrer Flucht vor Erschöpfung.
Störungen von Tourenskifahrern außerhalb von Loipen oder Pisten be- drohen vor allem das vom Aussterben bedrohte Birkhuhn. Es hält sich im Winter bevorzugt auf locker bewaldeten Freiflächen auf und äst dort Knospen von Weichhölzern und Zwergsträuchern. Wird es gestört, flieht es in den dichten Wald, wo es seine gewohnte Nahrung nicht findet. Zwangsläufig weicht es auf die jungen Triebe von Laubhölzern aus.
Aber auch flüchtiges Reh- und Rotwild verursacht in den Wäldern unnötig hohe Verbißschäden an Jungbäumen und Baumrinde. Die natürliche Verjüngung des ohnehin durch Schadstoffe belasteten Waldes wird damit zusätzlich beeinträchtigt.
Halten Sie sich im Wald unbedingt an ausgewiesene Pisten, Loipen, Winterwanderwege und Schneeschuhtrails! Diese berücksichtigen die notwendigen Ruhezonen für Wildtiere.
• Nehmen Sie Abfälle wieder mit nach Hause! Sie helfen so, die immensen Kosten für die Sauberhaltung der Landschaft zu reduzieren und vermei- den Gesundheitsschäden bei Wildtieren, die z. B. Abfälle gefressen haben.
• Verzichten Sie bei zu geringer Schneehöhe auf den Wintersport! Das schont die Vegetationsdecke mit vielen seltenen Pflanzenarten.
• Nehmen Sie Ihren Hund bitte an die Leine! Sie vermeiden dadurch die Beunruhigung störungsempfindlicher Wildtiere.
• Vermeiden Sie unnötigen Lärm! Das freut Wildtiere und andere Besucher.
• Zelten und biwakieren Sie nicht im Naturschutzgebiet und meiden Sie bei Ihren Aktivitäten die frühen Morgen- und späten Abendstunden! Während der Nacht braucht die Natur ihre Ruhe.
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