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Vogtlandkreis

Gesamtgröße: 1412 km²
Naturparkfläche: ca. 476 km²
Gemeinden im Naturparkgebiet:
gesamt: Bad Brambach, Bad Elster, Bergen, Erlbach,  Höhenluftkurort Grünbach, Klingenthal, Markneukirchen, Schöneck, Muldenhammer (Hammerbrücke, Morgenröthe-Rautenkranz, Tannenbergsthal), Werda, Zwota
teilweise: Adorf, Auerbach, Eichigt, Ellefeld, Falkenstein, Mühlental, Neustadt, Rodewisch, Steinberg, Tirpersdorf, Treuen

Naturraum: Westerzgebirge, Südöstliche mittelhohe Lagen des Vogtlandes (Adorf-Falkensteiner Oberland), Nordöstliche untere Lagen des Vogtlandes (Treuen-Reichenbacher Unterland)

Geologie: Granit, Glimmerschiefer,Phyllit

Relief (Naturraum Westerzgebirge):
Kammhöhe: 800 - 950 m
höchste Erhebung: Großer Rammelsberg (963,0 m)
Reliefform: stark zertalte Hochflächen, tief eingeschnittene Täler, markante Einzelerhebungen wie Großer Rammelsberg, Kiel, Thierberg und Aschberg, westlich von Klingenthal und Zwota einziger sächsischer Anteil an der Südabdachung des Erzgebirges
Relief (Naturraum Vogtland):
höchste Erhebung: Kapellenberg (759,0 m)
Reliefform: Riedelgebiete durchbrochen von Sohlentälern und Flachrücken
Besonderheit: Schönecker Landstufe als Trennlinie zwischen Vogtland und Erzgebirge mit Höhenunterschied von 100 - 200 m

Boden (Naturraum Westerzgebirge): in den oberen Lagen Podsole, mittlere Lagen Braunpodsole, Vermoorung und Torfbildung bis in die mittleren Lagen
Boden (Naturraum Vogtland): Sauerbraunerden, Podsole, teilweise Staugleye und Moorböden, entlang der Weißen Elster teilweise Auengleye

Klima (Westerzgebirge): starker maritimer Einfluss, bis weit in die mittleren Lagen Jahresniederschläge bis 1000 mm / Jahr, staubedingte Niederschläge durch die hohen Aufragungen des Westerzgebirges und die vorherrschenden westlichen Winde
Forstliche Klimastufen: Mittlere Berglagen mit feuchtem Klima, Höhere Berglagen mit feuchtem Klima, Kammlagen mit feuchtem Klima, geringfügig Untere Berglagen und Hügelland mit feuchtem Klima bei Falkenstein
Klima (Vogtland): im südöstlichen Bereich höherer Niederschlagsmengen durch das Luvgebiet Westerzgebirge, ansonsten Vogtland durch die Einrahmung zwischen Thüringer Wald und Schiefergebirge, Frankenwald, Fichtel- und Erzgebirge Leegebiet
Forstliche Klimastufen: Mittlere Berglagen mit mäßig feuchtem Klima

Wasser:
Grundwasser: Kluftgrundwasserleiter des Erzgebirges, Kluftgrundwasserleiter des Vogtländischen Schiefergebirges
Fließgewässer: Wassereinzugsgebiet der Zwickauer Mulde, Eger, Weiße Elster
Bedeutende Fließgewässer: Zwickauer Mulde, Große und Kleine Pyra, Zwota, Weiße Elster, Rauner Bach, Schwarzbach, Tetterweinbach, Trieb
Stillgewässer:
natürliche Stillgewässer: sehr selten
künstliche Stillgewässer: Talsperre Falkenstein, Talsperre Muldenberg, Talsperre Werda, Vogtlandsee, im Vogtland größere Anzahl kleinerer künstlicher Stillgewässer als im Westerzgebirge in Form von Fischteichen, aufgelassenen Steinbrüchen und Gruben, Flößteichen, Feuerlöschteichen u. s. w.

Besiedlungsgeschichte: bäuerliche Landname erfolgt im Naturraum des Vogtlandes ab Anfang des 12. Jh. durch egerländische, fränkische, oberpfälzische und thüringische Siedler, aufgrund der landschaftlichen Ungunst des Westerzgebirges erfolgte in den östlichen Bereichen des heutigen Vogtlandkreises in dieser Epoche keine Besiedlung; zweite Siedlungsepoche im 14. / 15. Jh. durch den einsetzenden Bergbau, im Naturraum des Westerzgebirges stärker und bedeutender als im Vogtland, 17. Jh. Zuwanderung von Exulanten, geringfügige bzw. ausbleibende Industrialisierung im 19. Jh. führte zu einer Abwanderung der Bevölkerung vor allem im Westerzgebirge; nach 1946 Zuzug von Bergleuten im Zusammenhang mit dem Uranabbau der SAG / SDAG Wismut vor allem nach Klingenthal und Schneckenstein

Siedlungsform: im Naturraum des Vogtlandes hauptsächlich Waldhufendörfer, aber auch Streusiedlungen, im Norden des Westerzgebirges Waldhufendörfer, im südlichen Gebietsteil des Westerzgebirges Streusiedlungen und Werkweiler; vereinzelt Stadtanlagen (Kleinstädte)

Flurform: Waldhufen, teilweise Gutsblock- und Parzellenflur, um den Kapellenberg Block- und Streifenflur

regionsbedeutsame Biotoptypen: sonstiger naturnaher Kiefernwald, Kleinseggenried (Quellmoore), Hochmoor (Naturraum Westerzgebirge)

regionsbedeutsame Pflanzenarten: Schnee-Heide (Erica carnea), Fieberklee (Menyanthes trifoliata), Sumpf-Herzblatt (Parnassia palustris), Zwergbuchs (Polygala chamaebuxus), Gebirgs-Sauerampfer (Rumex arifolius), Langblättrige Sternmiere (Stellaria longifolia), Quendel-Kreuzblümchen (Polygala serpyllifolia), Wasser-Greiskraut (Senecio aquaticus agg.)

regionsbedeutsame Tierarten: Fadenmolch (Triturus helveticus), Rundaugen-Mohrenfalter (Erebia medusa), Hochmoor-Perlmutterfalter (Boloria aquilonaris), Abbiß-Scheckenfalter (Melitaea diamina), Zweigestreifte Quelljungfer (Cordulegaster boltonii), Blauflüglige Prachtlibelle (Calopteryx virgo), Flussperlmuschel (Magaritifera magaritifera)

Schutzgebiete nach SächsNatSchG: NSG Am Alten Floßgraben, NSG Dreibächel, NSG Dreiländereck, NSG Goldberg, NSG Gottesberg, NSG Großer Kranichsee (teilw.), NSG Grünheider Hochmoor, NSG Hirschberg, NSG Hüttenbach, NSG Jägergrüner Hochmoor, NSG Landesgemeinde, NSG Muldenwiese, NSG Sohrwiesen, NSG Steinwiesen, NSG Zauberwald, NSG Zeidelweide, NSG Zwiebrandwiesen, LSG Görnitztal (teilw.), LSG Oberes Göltzschtal, LSG Oberes Vogtland

NATURA 2000: FFH Großer Kranichsee (teilw.), FFH Zeidelweide, FFH Am Alten Floßgraben, FFH Dreiländereck, FFH Muldenwiesen, FFH Steinwiesen, FFH Raunerbachtal, SPA Westerzgebirge (teilw.)